Annabelle Sapper Nico Horder
Sapper: © DGV Stebl
Horder: © Pro Golf Tour

Zwei große Siege für Bayern

Annabelle Sapper und Nicolas Horder auf der Siegertreppe

Annabelle Sapper vom Münchener GC hat die 83. German International Ladies Amateur Championship gewonnen und damit einen der größten Erfolge ihrer bisherigen Laufbahn gefeiert. Auf dem anspruchsvollen Platz des GC Teutoburger Wald spielte sich die 26-Jährige vom 1. bis 4. Mai mit Runden von 75, 74, 70 und 73 Schlägen an die Spitze und verteidigte ihre Führung souverän bis zum Schluss. Mit insgesamt +4 setzte sie sich zwei Schläge vor der Niederländerin Rosanne Boere durch.

Sapper ging mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde – eine ungewohnte, aber offensichtlich motivierende Situation für die Spielerin aus dem BGV-Kader. Bei schwierigen Bedingungen – Wind und kühle Temperaturen prägten den letzten Turniertag – zeigte sie von Beginn an Nervenstärke. Früh in der Runde baute sie ihren Vorsprung mit drei Birdies aus und ließ trotz eines kurzen Einbruchs zur Mitte des Tages keine Zweifel an ihrem Siegeswillen. Am Ende reichten Runden von 75, 74, 70 und 73 Schlägen (+4) zum viel umjubelten Titelgewinn.

„Ich habe einfach Schlag für Schlag gespielt – und versucht, nicht zu sehr auf die Scores zu schauen“, sagte Sapper nach dem letzten Putt. „Es war eine Achterbahnfahrt mit Birdies und Bogeys, aber ich hatte einen supernetten Flight und habe es einfach genossen. Ich bin überglücklich!“

Auch abseits des Siegerpokals hinterließen die bayerischen Spielerinnen einen starken Eindruck. So stellte Sapper mit ihrer 70 (-2) am dritten Tag nicht nur den besten Score des Turniers auf – sondern zog damit mit ihrer Münchener Clubkollegin Charlotte Eichhorn gleich, die bereits am Vortag eine neue Bestmarke gesetzt hatte. Beide gehören dem Team des Münchener GC in der Deutschen Golf Liga an.

Insgesamt wurde die Meisterschaft zur Bühne für hochklassigen Damengolfsport. Der anspruchsvolle Platz in Halle/Westfalen, mit engen Landezonen und kleinen Grüns, verlangte den Athletinnen aus sieben Nationen alles ab – umso bemerkenswerter die konstanten Leistungen der bayerischen Golferinnen.
Nicolas Horder gewinnt auf der Pro Golf Tour

Mit einer souveränen Finalrunde sicherte sich der Münchner Nicolas Horder seinen ersten Titel auf der Pro Golf Tour. Bei der Haugschlag NÖ Open by perfect eagle 2025 im niederösterreichischen Golfresort Haugschlag triumphierte der 25-Jährige mit einer bogeyfreien 65 und einem Schlag Vorsprung vor dem Waliser Owen Edwards. Für Horder, der 2023 Bayerischer Meister wurde und viele Jahre Teil des BGV-Kaders war, ist es ein bedeutender Meilenstein seiner noch jungen Profikarriere.

Bereits zum Auftakt am 29. April zeigte der ehemalige College-Spieler der University of Arkansas stabiles Golf, doch im finalen Durchgang lief Horder zur Höchstform auf. Drei Birdies auf den Front Nine brachten ihn früh in Schlagdistanz zur Spitze. Auf den Bahnen 12 und 13 machte er zwei weitere Schläge gut, bevor er auf Bahn 16 mit seinem letzten Birdie des Tages den Grundstein für den Sieg legte. Dabei blieb er bis zum Schluss nervenstark und fehlerfrei – ein Auftritt, der Eindruck hinterließ.

„Ich bin wirklich sehr glücklich“, sagte Horder nach dem Turnier. „Ich habe in den letzten Monaten oft um den Sieg mitgespielt, aber es war frustrierend, nie ganz oben zu stehen. Heute hat einfach alles gepasst – mental, spielerisch und taktisch. Ich habe jeden Fairway getroffen, solide ins Grün gespielt und die entscheidenden Putts gelocht.“

Bemerkenswert: Noch vor wenigen Wochen hatte Horder bei den Turnieren in Ägypten den Cut verpasst. Umso beachtlicher ist der Auftritt in Haugschlag, der ihn in der Order of Merit auf Rang sechs nach vorne bringt. Angeführt wird das Ranking weiterhin vom Niederländer Lars van der Vight.

Das Golfresort Haugschlag präsentierte sich einmal mehr als perfekte Bühne für Spitzengolf. Die Qualität der Grüns und das abwechslungsreiche Platzdesign wurden von Spielern wie Horder besonders hervorgehoben. „Es ist wirklich Natur pur hier – und der Platz verlangt präzises Spiel. Gute Schläge werden belohnt, schlechte bestraft. Genau so sollte es sein.“

Text: Tobias Hennecke
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