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„Der Österreicher mit seinem besonderen Schmäh“

EINZIGARTIG-SYMPATISCH-EHRLICH

Das Restaurant „Dicker Mann“ und das Hotel „Zum Blauen Krebs“ in der Regensburger Krebsgasse: ein Haus mit Geschichte und einem tragischen Kapitel. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der kaiserliche General Graf Ulrich von Schaffgotsch in Regensburg enthauptet und in diesen Gemäuern zwei Tage lang aufgebahrt. Er war fälschlicherweise beschuldigt worden, gegen den Kaiser konspiriert zu haben. In einem Kriegsverfahren wurde ihm sechs Monate lang der Prozess gemacht, bei dem das Todesurteil längst beschlossen war. Obwohl das Gericht dem General trotz schwerster Folter kein Geständnis abzwingen konnte. Am 13. Juli 1635 wurde der 39-Jährige auf dem Haidplatz enthauptet. Seine Diener, die während der Verhandlung im Hotel „Zum Blauen Krebs“ wohnten, konnten im ersten Stock des Gasthofs Abschied von ihm nehmen.

Anton Weissenbacher ist Wirt und Hotelier mit Leidenschaft. Manuela Drossard-Peter traf ihn in seinem Hotel zum Interview:

Als ich das Hotel betrat und mich Anton herzlich in Empfang nahm, begrüßte er auch eine junge Dame auf ihrem Weg zum Frühstück. Er erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden. Schnell waren beide auf einer Welle, denn sie stellten fest: „Wir zwei kommen aus Österreich.“ Warum sie hier sei, wollte Anton wissen. Ein Bewerbungsgespräch – nein, nicht in der Gastro. Sie sei Sängerin und habe sich an der Musikakademie beworben. Anton wünschte ihr in seinem unverwechselbaren Dialekt alles Gute: „Würd‘ mi‘ freuen, wenn‘st wieder kommst.“ Die Antwort: „Sicher! Danke, dass ich hier sein durfte.“ Ein besseres Kompliment kann man nicht bekommen.
Anton, woher kommst Du eigentlich?
Ich bin gebürtiger Salzburger und lebte dort bis zu meinen 15. Lebensjahr. Dann begann ich meine Lehre als Hotelfachmann in Kitzbühel im Hotel Tenne. Das gehörte ursprünglich zum Bayerischen Hof in München, wo mein Weg mich nach der Lehre dann tatsächlich hinführte. Ich lernte Michael Käfer kennen und war neun Jahre lang da beschäftigt. Ich wollte aber immer mein eigenes Lokal haben, das für jedermann geeignet ist. Und diesen Traum hab‘ ich mir mit dem „Dicken Mann“ erfüllt.

Und wie kamst Du nach Regensburg?
Durch einen Regensburger, den ich 1983 kennengelernt hatte: Nelli Färber vom Restaurant Orphee. Für ihn war ich dann als Betriebsleiter zehn Jahre tätig. Dann habe ich die Krebsgasse und dieses Haus entdeckt und das Haus hat mich inspiriert, es wiederzubeleben. Ich bin Teilinhaber geworden und habe begonnen, das Restaurant zu renovieren. 1994 war es dann so weit und wir konnten die Eröffnung feiern.

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