© Fotostudio Stern
Die Obtmeier-Brüder:
Profis im Doppelpack
Michael (23) und Martin (20) Obtmeier aus Straubing starten als Professionals in die neue Saison: Der eine als Golflehrer, der andere als Spieler.
Nach dem Gymnasium spielte er erst einmal ein Jahr als Amateur auf der Pro Golf Tour. Gleichzeitig erreichte er als Spieler beim GC St. Leon Rot die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Ein zweites Jahr als Amateur ist auf der Pro Golf Tour nicht erlaubt, und so wechselte Martin 2024 ins Profilager. Zweimal stand er schon auf dem Treppchen, für einen Sieg reichte es bislang noch nicht. Das soll sich in dieser Saison ändern.
Die Vorbereitung war diesmal besonders intensiv: neben den üblichen Einheiten mit Graeme Aspinall verbrachte er im November und Februar auf Einladung des deutschen Golfverbands eine Trainingswoche auf Mallorca. In Aachen absolvierte er im Dezember bei dem namhaften amerikanischen Trainer Jon Sinclair Sequenzen, um seine Schlaggeschwindigkeit zu erhöhen. Dazu trainierte er einige Tage in Heidelberg bei dem langjährigen deutschen European Tour-Spieler und Sky-Reporter Florian Fritsch. Hierbei standen besonders das kurze Spiel sowie mentale Schulung auf dem Programm. „In diesem Bereich habe ich im letzten Jahr viel liegen gelassen“, merkt der Jungprofi an. Fritsch wird Martin Obtmeier in dieser Saison gelegentlich bei den Turnieren begleiten.
Die besondere Vorbereitung hat sich anscheinend schon bemerkbar gemacht: Im Januar gewann Martin Obtmeier in Dubai die Profiwertung bei einem renommierten Pro Am Turnier. Der Siegerscheck war dabei immerhin schon fünfstellig. Dennoch – auf der Pro Golf Tour ist man auf Sponsoren angewiesen. Für einen Sieg gibt es dort gerade mal 5.000 Euro, im Vorjahr hat es der Beste nicht einmal auf 30.000 Euro gebracht. Martin Obtmeier ist dankbar, dass ihm seine Hauptsponsoren treu geblieben sind.
Die Pro Golf Tour umfasst knapp 19 Events in acht Ländern. Los geht es für Obtmeier am 22. Februar in der Türkei. Für den Aufstieg in die nächsthöhere Klasse müsste er in der Endabrechnung unter den ersten Fünf sein.
Für Michael Obtmeier ist in seinem Abijahr 2021 der Wunsch entstanden, Golf zu seinem Beruf zu machen. Aber nicht als Spieler, sondern als Golflehrer. Und so hat er eine entsprechende Ausbildung begonnen, die drei Jahre umfasst. Es traf sich gut, dass er auf seinen Trainer als Ausbilder setzen konnte und ihm in seinem Heimatclub assistieren durfte. Im Herbst 2024 war er dann einer von 42 Absolventen, die das Zertifikat zum „Fully Qualified PGA Professional“ erhalten haben, darunter auch der einstige deutsche Topgolfer Bernd Ritthammer.
Das Berufsfeld umfasst nicht nur die Trainertätigkeit. So hat Michael Obtmeier ein Angebot der Weltfirma „Titleist“ als Fitting Spezialist wahrgenommen. Vom gehobenen Amateur bis zum Profi sorgt er künftig für individuell angepasste Schläger, nachdem er die Spieler beobachtet und zahlreiche Messdaten von ihnen ausgewertet hat. Natürlich steht er damit auch seinem Bruder mit Rat und Tat zur Seite. Sein Wirkungsgebiet sind Österreich und die angrenzenden Regionen, und so ist der Straubinger kürzlich nach Wien umgesiedelt. „Ich freue mich riesig auf meine neues Tätigkeitfeld und brenne darauf, dass auch bei mir die Saison bald losgeht. In meiner Funktion werde ich auch auf der DP World Tour tätig sein, wenn sie Ende Mai beim GC Altentann nähe Salzburg Station macht.“
Die DP World Tour ist auch das große Ziel von Martin Obtmeier. Vielleicht ergibt es sich ja einmal, dass die beiden Brüder auf ihren verschiedenen Berufswegen dort wieder zusammentreffen.
Folgen Sie Martin Obtmeier auf der Pro Golf Tour:
www.progolftour.de
www.martin-obtmeier.de
Text: Helmut Boiger
© Obtmeier
© Manuela Drossard-Peter