Interview Dr. Iris Koller
© Manuela Drossard-Peter

VOLLER FOKUS AUF ERFOLG

Die Medizin-Juristin Dr. Iris Felicitas Koller gilt in ihrem Fach gebiet als herausragende und renommierte Anwältin. Auch als Referentin ist sie bundesweit gefragt. Ehrenamtlich sitzt sie im Vorstand der Rechtsanwaltskammer München. Ihre Kanzlei Wiesener Koller berät und vertritt insbesondere Ärzte, Zahnärzte, Kliniken, Apotheken und Pharma-Unternehmen – also die Leistungserbringer. Mit Schwung ist die Powerfrau in der Freizeit auch sportlich beim Tennis und Golf aktiv.

Kurzvita Dr. Iris Koller
Nach dem Jura-Studium in Passau und Lausanne/Schweiz promovierte Iris Koller zum Thema Haftung und Berufsrecht bei ärztlichen Kooperationen. Die Fachanwältin für Medizinrecht (2008) gründete 2012 mit Dr. Jan Wiesener die Kanzlei Wiesener Koller Rechtsanwälte in München.

Frau Dr. Koller, Sie sind Fachanwältin für Medizinrecht, leiten eine Kanzlei, lehren an der TH Deggendorf, sind Referentin bei Kongressen und Fortbildungen sowie Geschäftsführerin der familieneigenen Klinik in Bad Endbach. Woher nehmen Sie die Energie für diese Fülle an Aufgaben?
Für mich ist das Wichtigste, dass man seine Aufgaben gerne und mit Leidenschaft erfüllt. Ich freue mich tagtäglich darauf, in die Kanzlei zu gehen und meine Mandanten betreuen zu dürfen, viele Vorträge und Vorlesungen vor Ärzten oder Studierenden halten zu dürfen und bei Veranstaltungen interessante und gesellige Menschen kennenzulernen. Ich bin unendlich dankbar, dass ich so viele schöne, bereichernde Aufgaben wahrnehmen kann. Insofern empfinde ich es nicht als Stress, sondern als Freude und Bereicherung.

Wie entspannen Sie am liebsten?
Ich persönlich entspanne zwischendurch am besten bei meiner Familie sowie beim Sport. Im Winter kann ich beim Skifahren unendlich gut abschalten. Im Sommer spiele ich regelmäßig Tennis in meinen beiden Tennisclubs MTTC Iphitos in München sowie im Rot-Weiß Passau. Für das Golfen hatte ich in den letzten Jahren sehr wenig Zeit, aber in diesem Jahr will ich wieder öfter spielen.

Ein klarer Kopf, Konzentration, Ausdauer, der Umgang mit Druck – diese Fähigkeiten sind vor Gericht genauso wichtig wie beim Einlochen. Haben Sie Tipps für unsere Leser?
Ein gutes Zeitmanagement, Konzentration, starke Nerven und perfektes Timing – diese Eigenschaften sind sowohl im Beruf als auch im Sport der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe das von klein auf beim Tennis gelernt. Das hat meinen Ehrgeiz gefördert und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Der Wille zum Sieg hilft, fokussiert zu bleiben. Und das Bewusstsein, nie stehen bleiben zu dürfen und sich immer weiter zu entwickeln, ist meines Erachtens gesund und hält fit. Im Beruf muss man sich stets fortbilden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und im Sport schadet es auch nicht, ab und an Trainerstunden zu nehmen und dadurch die eine oder andere Schwachstelle zu verbessern.

Auf dem Golfplatz und beim Tennis sind Sie auf sich gestellt, die eigene Leistung zählt. Wie ist das als Anwältin?
Richtig. Auch in der Juristerei zählt die eigene Leistung. Man darf nie aufgeben, muss immer weitermachen, sich immer weiterentwickeln. Es ist ein lebenslanges Lernen. Das macht gerade das Medizinrecht so spannend, weil es ein sehr dynamisches und aktuelles Fachgebiet ist. Auch eine eigene Kanzlei mitten in der Münchener Innenstadt erfolgreich zu führen – das ist ein ganz wunderbares Gefühl, aber auch eine Herausforderung. Man freut sich über jedes neue Mandat.
Sind sie auch ein Teamplayer?
Absolut. Ich habe mit meinem Kollegen, Dr. Jan Wiesener, zusammen die Kanzlei „Wiesener Koller Rechtsanwälte“ gegründet. Wir führen diese Kanzlei nun schon seit 13 Jahren mit großem Erfolg, in Harmonie, mit Humor und großem Vertrauen, was wirklich keine Selbstverständlichkeit ist. In der Kanzlei unterstützt mich ein tolles und zuverlässiges Team. Wir sind fünf Fachanwälte für Medizinrecht und vertreten Mandanten an drei Standorten – München, Passau und Friedrichshafen.

Als Vorstandsmitglied der Münchner Rechtsanwaltskammer setzen Sie sich im Ehrenamt für die Anwälte in Bayern ein. Was ist Ihnen dabei wichtig?
Das ist ein sehr schönes Ehrenamt. Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, denn es geht um die Pflichten und Rechte der Anwälte. Wir fördern Nachwuchsanwälte, arbeiten im Bereich der digitalen Kommunikation, beraten Kollegen bei Existenzgründungen und Zusammenschlüssen. Der Austausch unter den Mitgliedern soll noch mehr gefördert werden. Ich bin unter anderem in der Arbeitsgruppe Berufsrecht und begutachte Fälle, in denen es um mögliche Berufsrechtsverstöße geht. Außerdem bin ich in der Öffentlichkeitsarbeit eingebunden, um die Kammer attraktiver zu machen. Immerhin ist diese Rechtsanwaltskammer die größte in Deutschland und die zweitgrößte Europas. Die Rechtsanwaltskammer München vertritt somit gut 23.000 zugelassene Anwälte.

Medizinrecht ist ein Fachgebiet, in dem sich momentan viel tut. Wo geht die Entwicklung hin?
Durch meine Arbeit auf Seiten der Ärzte und Kliniken habe ich auch viel mit der Ärztekammer zu tun. Die Medizin und damit das Medizinrecht werden sich weiter stark verändern. Die Telemedizin, also Arzttermine aus der Ferne, das E-Rezept und die elektronische Patientenakte haben einen richtigen Schub erfahren. Für Ärzte und Patienten wird Digitalisierung genauso wie KI immer wichtiger. Diesen Schritt kann man nur begrüßen.

Was würden sie am Medizinrecht verändern?
Ich würde vieles zusammenfassen und vereinfachen. Es gibt unendlich viele Verordnungen, Gesetze und Richtlinien, die man zum Teil weniger kompliziert formulieren könnte.

Zum Schluss noch zwei Fragen rund um den Golfsport. Finden Sie Zeit, bei Profi-Turnieren wie der BMW Open zuzusehen?
In den letzten Jahren fehlte mir leider die Zeit, aber in diesem Jahr habe ich es fest vor. Die BMW Open, sei es im Tennis oder Golf, sind ja immer ein großes Highlight im Münchner Veranstaltungskalender.

Wie sehen Ihre Ziele für die Golfsaison 2025 aus?
Ich will diese Saison auf alle Fälle wieder öfter spielen. Im Frühjahr werde ich ein paar Trainerstunden nehmen. Darüber hinaus habe ich mich für einige Charity-Turniere angemeldet, auf die ich mich schon sehr freue.

Das Interview führte: Gertraud Wittmann
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