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© Manuela Drossard-Peter

DIE ZEICHEN DER ZEIT
VERSCHWINDEN LASSEN

Im Gespräch mit Dr. med. Gesine Raydt

Weiblich, schön, sinnlich – für Frauen ist es wichtig, sich im eigenen Körper wohl zu fühlen und als positiver Mensch wahrgenommen zu werden. Doch nicht jede ist von Mutter Natur mit vollkommener Schönheit gesegnet. Und auch die Zeichen der Zeit gehen an keinem Körper spurlos vorüber. Dr. med. Gesine Raydt ist Schönheitschirurgin in Rohrbach (Oberbayern). Dank langjähriger Erfahrung und großer Kompetenz in der Ästhetischen und Plastischen Chirurgie verleiht sie Frau ein jüngeres Aussehen – und den Körper, den sie sich wünscht. „Ich behandle meine Patienten so, wie ich selbst gerne behandelt werden möchte“, sagt die Fachärztin. Ambulante Behandlungen sowie Vor- und Nachsorge erfolgen in ihrer Praxis in persönlicher, familiärer und wohnlicher Atmosphäre. Chirurgische Eingriffe führt sie in der Ingolstädter Praxisklinik „Am Westpark“ durch. Wir haben mit Ihr über Falten, Busen, Fett, Intim-OPs und übertriebenen Schönheitswahn gesprochen.

Frau Dr. Raydt, welche Schönheitsbehandlungen haben Sie 2023 am häufigsten durchgeführt?
Dr. med. Gesine Raydt: Lidstraffungen, Faltenunterspritzungen sowie Vergrößerungen, Verkleinerungen und Straffungen der Brust sind im vergangenen Jahr die beliebtesten Behandlungen gewesen. Aber auch das Fadenlifting ist mittlerweile zu einer beliebten Behandlung bei Frauen geworden, die ihre Falten ohne eine Operation loswerden wollen.

Welche Möglichkeiten gibt es denn, Falten zu mildern oder verschwinden zu lassen?
Dr. Raydt: Zum einen das eben erwähnte Fadenlifting. Das ist übrigens gar nicht so teuer, wie man vielleicht denkt. Für ein Fadenliftig braucht es viel Erfahrung sowie ein gutes ästhetisches Gespür. Ich hatte vergangenes Jahr beispielsweise eine Patientin mit 78 Jahren. Sie war voll begeistert von ihrem Ergebnis. Ein jüngeres, natürlich wirkendes Aussehen entsteht nur bei perfekt gesetzten Fäden. Ein jugendlicheres Erscheinungsbild kann man aber auch durch Unterspritzungen mit Botox®, Hyaluronsäure, Radiesse® oder Eigenfett erhalten. Auch das gehört zu meinem Standard-Repertoire. Ebenso wie Oberlidstraffungen, die Entfernung von Tränensäcken, Lippenformung und Ohrenkorrekturen.

Fast Food hinterlässt bei vielen Frauen Spuren. Sie überlegen dann, sich das Fett absaugen zu lassen. Was ist eine Liposuktion?
Dr. Raydt: Eine Liposuktion ist ein operativer Eingriff, bei dem die Fettdepots zwischen Haut und Muskulatur mithilfe einer chirurgischen Kanüle entfernt beziehungsweise abgesaugt werden. Es gibt dafür mehrere Methoden. Mit einer Fettabsaugung kann ich die Problemzonen beseitigen, Frau eine schlankere Körpersilhouette geben und damit zu einem neuen Wohlbefinden verhelfen. Wichtig zu wissen ist, dass die abgesaugten Fettzellen nicht mehr nachwachsen können, die verbleibenden Fettzellen aber nach wie vor Fett speichern. Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung tragen dazu bei, die neue ästhetische Körperform langfristig zu erhalten.

Was ist mit Frauen, die an einem Lipödem leiden?
Dr. Raydt: Bei einem Lipödem sammeln sich unansehnliche Fettpolster an den Oberarmen, Armen, Beinen und am Bauch an. Hinzu kommen meist auch Schwellung, Spannungsgefühle und Schmerzen, vor allem in den Beinen – und eine psychische Belastung. Diese chronische Fettverteilungsstörung tritt oft nach hormonellen Veränderungen wie in der Pubertät oder Schwangerschaft auf. Während konservative Maßnahmen wie Lymphdrainage oder Kompressionsstrümpfe nur bedingt Linderung verschaffen, kann eine Fettabsaugung die krankhaften Fettzellen langfristig reduzieren und eine ästhetische Körperform verleihen. Leider bezahlen die Krankenkassen hier nur einen sehr geringen Anteil, so dass die Patientin den Großteil der Kosten selbst tragen muss.
Sie sagten, Burstvergrößerungen seien nach wie vor in Mode. Ist Größe immer noch das Thema?
Dr. Raydt: Nein, es geht nicht mehr hauptsächlich um übergroße Brüste, sondern um die Ästhetik. Viele Frauen haben nach der Geburt oft nur noch „Lappen“ und wollen, dass ihre Brüste wieder eine schöne Form bekommen. Manche Frauen haben auch kaum mehr Busen und wollen dies ändern. Wichtig ist, immer qualitativ gute Implantate zu verwenden. Doch auch bei der besten Qualität kann es vorkommen, dass die Implantate nicht lebenslang getragen werden können.

Was raten Sie Frauen, die ein höheres Risiko für Brustkrebs haben?
Dr. Raydt: Frauen, die familiär beziehungsweise genetisch durch Brustkrebs vorbelastet sind, rate ich eine Brust-OP genau zu überdenken. Bei einem Brustscreening ist nicht immer erkennbar, wenn sich ein Knoten gebildet hat. Zusätzlich ist eine regelmäßige Brust-MRT sinnvoll. Bei einem ausführlichen Beratungsgespräch kann ich individuell auf jede Frau und ihre Brüste eingehen, um auch für sie ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Vor 30 Jahren war Intim-Chirurgie tabu. Heute nicht mehr. Warum?
Dr. Raydt: Intim-Chirurgie ist ein Thema, das in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Es handelt sich um chirurgische Eingriffe, die darauf abzielen, ästhetische oder funktionelle Probleme im Genitalbereich zu korrigieren. Obwohl dieses Thema oft tabuisiert wird, ist es wichtig, darüber aufzuklären. Denn sie kann vielen Menschen helfen, ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebensqualität zu verbessern. Gerade Frauen, die Unbehagen beim Geschlechtsverkehr haben oder viel Sport treiben, wie etwa Reiten, lassen sich häufig die Schamlippen verkleinern oder optimal formen. Ich hatte eine Patientin, deren innere Schamlippe so groß war wie meine Handfläche. Nach dem Eingriff war sie mehr als glücklich.

Schönheitswahn bei Frauen: Wie gehen sie mit denen um, die es übertreiben wollen?
Dr. Raydt: Diese Form von Schönheitsoperationen lehne ich grundsätzlich ab. Diese Frauen verweise ich dann auch an andere Kollegen. Bei manchen liegt die Ursache eher im Kopf als am Körper. Übertriebenes Aufspritzen von Lippen oder Vergrößern von Brüsten führe ich nicht aus. Da ist mir das Risiko viel zu groß.

Vielen Dank für dieses sehr aufschlussreiche Gespräch. Letztlich ist es wohl doch so, dass man sich gut informieren und nur an vertrauensvolle Ärzte wie Sie wenden sollte.

Das Interview führte:
Manuela Drossard-Peter
Interview Dr. Gesine Raydt
© Mittermueller Bildbetrieb
Interview Dr. Gesine Raydt
© Manuela Drossard-Peter

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