
© Manuela Drossard-Peter
CHRISTIAN VOIGT
Zahnarzt, Praxisinhaber
„Funktion und Ästhetik müssen nach jeder Behandlung stimmen.“
Herr Voigt, Golf und Zahnmedizin haben nichts miteinander zu tun, außer dass viele Zahnärzte golfen. Stimmt das?
Nein, ein gesunder Kauapparat hat sogar erheblichen Einfluss auf den Rasensport. Dass Zahnschmerzen die Konzentration beim Abschlag stören, versteht sich. Aber auch unbehandelte Entzündungen des Zahnfleischs und Zahnhalteapparats senken die Leistungsfähigkeit. Die Infektion kann sich auf andere Körpergebiete ausweiten und ihre Abwehr bindet in jedem Fall Kräfte, die auf dem Platz dann fehlen. Kieferfehlstellungen verursachen nicht nur Schmerzen und Verspannungen im gesamten Kopf- und Schulterbereich, sie kommen auch als Ursache für Fehlhaltungen in Betracht – und können somit den fließenden, schmerzfreien Schwung erheblich stören. Auch die Ästhetik darf nicht vergessen werden, denn wer möchte schon beim strahlenden Siegerlächeln nach dem Hole-in-one ungerade Zahnreihen oder gar eine Lücke zeigen?
Was tun sie dafür, dass Patienten wieder gerne lächeln?
Professionelles Bleaching macht die Zähne heller. Veneers, hauchdünne Verblendschalen aus Keramik, kaschieren zusätzlich kleine Lücken, abgebrochene Kanten oder leichte Fehlstellungen. Und mit Zahnlücken muss heute niemand mehr herumlaufen. Ob herausnehmbar oder festsitzend – da gibt es verschiedene ästhetische Lösungen für ein vollständiges Gebiss.
Sie sprechen von Zahnersatz. Welcher ist da aktuell die beste Lösung?
Der unumstrittene Goldstandard ist implantatgetragener Zahnersatz. Während zur Befestigung herkömmlicher Brücken gesunde Nachbarzähne angeschliffen werden müssen, bleibt bei der Implantatlösung die komplette gesunde Substanz der verbliebenen Zähne erhalten. Das Verfahren eignet sich nicht nur für die Versorgung einzelner Zahnlücken, sondern auch für komplett zahnlose Kiefer.
Was sind Implantate genau?
Man kann sich Implantate wie winzige Schrauben vorstellen, die als künstliche Zahnwurzeln fest im Kiefer verankert werden. Sie bestehen meist aus Titan, einem langlebigen und stabilen Material. Besonders für Patienten mit Metallunverträglichkeit ist auch Keramik eine gute Wahl. In jedem Fall wird auf diesen Implantaten nach einer Einheilzeit der später sichtbare Teil des Zahnersatzes befestigt, der optisch nicht von natürlichen Zähnen zu unterscheiden ist. Patienten haben dann wieder schöne, stabile Zähne, die bei guter Pflege ein Leben lang halten können – und ein völlig natürliches Kaugefühl.
Das Interview führte:
Manuela Drossard-Peter