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© BMW AG

Abschied einer Legende

Bernhard Langer verlässt nach seinem 513. Start die DP World Tour

Um 17.32 Uhr war es soweit: Mit dem Par-Putt zu einer 73er-Runde beendete einer der größten Sportler Deutschlands im Golfclub München Eichenried eine schier unglaubliche Erfolgsgeschichte. Bernhard Langer wird die Golfschuhe zwar nicht an den Nagel hängen, aber auf der DP World Tour war sein 513. Start (42 Siege) auch sein letzter. Die Zuschauer, die ihn heute wieder zu Tausenden begleiteten, würdigten den zweifachen Masters- Sieger am 18. Grün mit bayerischen Fähnchen, minutenlagen Standing Ovations, und auch viele seiner Mitspieler und Weggefährten zollten dem 67-Jährigen ihre Anerkennung.
Obwohl der beste deutsche Golfer der bisherigen Geschichte am Wochenende nicht mehr abschlagen durfte, war es für ihn ein Tag der Freude. „Schon der Start war super. Der erste Abschlag war bereits sehr emotional und sagenhaft. Da waren überall Leute, in drei bis zehn Reihen. Als Marcel, Martin und ich die 1 hinuntergelaufen sind, war das eine super Kulisse. Wir haben gesagt: ‚Es ist sagenhaft, was hier abgeht‘“, sagte Langer. „Die 18 war nochmal Weltklasse. Die bayerischen Fahnen und die Zurufe waren sehr emotional und sagenhaft toll. Es war eine unglaubliche Atmosphäre. So etwas habe ich noch nie erlebt, und es ist eine Freude, dass ich das heute erleben durfte, dass die Leute den Weg auf sich genommen haben, um mich ein letztes Mal zu sehen. Die Kulisse war mehr als groß.“
Insgesamt waren am Freitag 15.000 Besucherinnen und Besucher in den Golfclub München Eichenried gekommen und erlebten neben dem Abschied von einer Sportlegende auch exzellenten Golfsport.
Langer spielte an den ersten Turniertagen zusammen mit Marcel Siem (-2, T66) und Martin Kaymer (-3, T48). Während Kaymer, der bisher einzige deutsche Sieger der BMW International Open (2008), den Cut schaffte, fehlte Siem am Ende nur ein Schlag, um auch am Wochenende noch dabei zu sein.

Bernhard Langer ist viel mehr als „nur“ der erfolgreichste Golfspieler Deutschlands. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Sportler überhaupt. Er ist schon jetzt eine Legende. In einem Atemzug zu nennen mit Franz Beckenbauer, Max Schmeling, Michael Schumacher oder Dirk Nowitzki.
Allein auf der DP World Tour (früher European Tour) hat der Augsburger, der seit langem in den USA lebt, bei 513 Starts 42 Titel gewonnen. Auf der Champions Tour bricht er einen Rekord nach dem anderen (46 Siege bis heute). Dort wird man Bernhard Langer auch in Zukunft noch bewundern können. Auf der DP World Tour dagegen nicht mehr. Von der hat sich der 67-Jährige nun bei der 35. Auflage der BMW International Open in München-Eichenried endgültig verabschiedet.

Wir haben Bernhard Langer begleitet, bei seiner Ankunft in Eichenried, dem ersten Pressegespräch, dem ProAm und beim letzten Putt am Freitag, den 5. Juli.

Seine wichtigsten Aussagen:

„Ich denke es wird ein emotionaler Abschied und die ein oder andere Träne wird wohl fließen.“

„Mit Martin und Marcel zu spielen, war das i-Tüpfelchen. Dass die drei besten deutschen Golfer die letzten beiden Runden zusammen spielen durften, war ein tolles Erlebnis für uns, ein super Gefühl. Das war vermutlich das letzte Mal, dass wir in einem Profi-Turnier zusammen gespielt haben. Es hat wirklich viel Spaß gemacht – ich hoffe auch den anderen beiden.“

„Auf der Tour hat sich extrem viel verändert. Nicht zuletzt beim Preisgeld. Ein anderes Beispiel: Wir mussten früher selbst schauen, wie wir zu den Turnieren kommen. Es gab keinen Fahrservice wie heute. Für die Driving Range hatte ich immer 80 eigene Bälle dabei, die wir dann, nachdem sie verschlagen waren, wieder selbst eingesammelt haben.“

„Sportliche Ziele sind mir immer wichtig! Es ist mir aber auch wichtig, dass ich meinen Abschied von der DP World Tour in meiner Heimat gebe.“

„Die Plätze werden immer länger und mein Spiel wird immer kürzer. Das passt auf Dauer nicht mehr zusammen.“

„Ich gebe hier meinen Rücktritt von der European Tour. Auf der Champions Tour werde ich noch so lange weiter machen, wie es meine Gesundheit erlaubt und es mir Spaß macht. Ich sehe momentan keinen Grund aufzuhören.“
Bernhard Langer
© Herbert Steffe
Bernhard Langer
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