© Straubing Tigers
MAXIMILIAN HERPICH
Mannschaftszahnarzt der Straubing Tigers
Der Straubinger Zahnarzt Maximilian
Herpich kennt sich aus mit Schlägern,
Pucks und Bällen: Er spielt bei
den Eishockey Oldies Straubing und
ist Mitglied im Golfclub Gäuboden.
Seine Passion für Sport und Gesundheit
verbindet der zertifizierte
Sportzahnmediziner als Mannschaftszahnarzt
der Straubing Tigers
und des Straubinger Boxclubs.
2024 ist DAS Jahr der Straubing Tigers! Sie kämpften sich bis ins Halbfinale der DEL-Playoffs gegen die Eisbären Berlin. Wie haben Sie die Spiele erlebt?
Ich war bei allen Spielen dabei – auf der Tribüne oder bei Auswärtsspielen am Fernseher. Und ich bin einfach nur stolz! Jeder Straubinger hat gesehen, dass auch das Finale drin gewesen wäre.
Auf dem Eis ging es rau zu. Da flogen auch Schläger und Fäuste. Wie schützen Sie die Zähne der Tigers?
Vor der Saison screenen wir die Spieler durch. Kleinere nötige Behandlungen erledigen wir bis zum Ligastart, größere schieben wir in die Wettkampfpausen. Und natürlich bekommen die Spieler von mir einen Mundschutz. Die meisten wollen ihn transparent, aber auch in Neonfarben oder mit lustigen Logos, Namen oder Nummern versehen, damit er nicht verwechselt wird. Was die Spieler mögen: Man braucht für den Mundschutz keinen Abdruck mehr. Wir machen da einen Intraoralscan, drucken 3D-Modelle und bauen auf der Vorlage einen präzise passenden Schutz.
Während der Playoffs wurde mehrfach der Notarzt ins Stadion gerufen. Gab es auch Verletzungen, die Sie behandeln mussten?
Nein, diesmal nicht. Vielleicht auch, weil inzwischen fast alle Spieler ihren Mundschutz tragen. Das war früher anders. Es war regelrecht verpönt – bei manchen gilt es als Abzeichen, wenn ein Frontzahn fehlt.
2024 ist DAS Jahr der Straubing Tigers! Sie kämpften sich bis ins Halbfinale der DEL-Playoffs gegen die Eisbären Berlin. Wie haben Sie die Spiele erlebt?
Ich war bei allen Spielen dabei – auf der Tribüne oder bei Auswärtsspielen am Fernseher. Und ich bin einfach nur stolz! Jeder Straubinger hat gesehen, dass auch das Finale drin gewesen wäre.
Auf dem Eis ging es rau zu. Da flogen auch Schläger und Fäuste. Wie schützen Sie die Zähne der Tigers?
Vor der Saison screenen wir die Spieler durch. Kleinere nötige Behandlungen erledigen wir bis zum Ligastart, größere schieben wir in die Wettkampfpausen. Und natürlich bekommen die Spieler von mir einen Mundschutz. Die meisten wollen ihn transparent, aber auch in Neonfarben oder mit lustigen Logos, Namen oder Nummern versehen, damit er nicht verwechselt wird. Was die Spieler mögen: Man braucht für den Mundschutz keinen Abdruck mehr. Wir machen da einen Intraoralscan, drucken 3D-Modelle und bauen auf der Vorlage einen präzise passenden Schutz.
Während der Playoffs wurde mehrfach der Notarzt ins Stadion gerufen. Gab es auch Verletzungen, die Sie behandeln mussten?
Nein, diesmal nicht. Vielleicht auch, weil inzwischen fast alle Spieler ihren Mundschutz tragen. Das war früher anders. Es war regelrecht verpönt – bei manchen gilt es als Abzeichen, wenn ein Frontzahn fehlt.
Welche Unfälle rund um den Mund
sind typisch für Eishockeyspieler?
Zahnfrakturen, also dass Zähne teilweise brechen oder vor allem im Frontzahnbereich komplett verloren gehen, weil Puck oder Schläger das Gesicht getroffen haben oder man das Eis oder die Bande geküsst hat. Dazu kommen Weichteilverletzungen. Ich muss häufig aufgeplatzte Lippen nähen. Wenn etwas passiert, rufen mich in der Regel die Betreuer oder Physiotherapeuten an. Die Spieler haben aber auch meine Nummer und es kommt vor, dass dann mein Handy nach einem Auswärtsspiel klingelt.
Wenn ein Zahn verloren geht, muss es schnell gehen. Gibt es Zahnrettungsboxen im Stadion?
Ja, ich habe sie dort selbst verteilt und die Betreuer haben immer welche dabei. In den Boxen sind eine spezielle Flüssigkeit und Nährmedien. Man holt den Zahn direkt vom Eis und tut ihn in die Box. Nach dem Spiel heißt es ab in die Praxis und die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn oder das Zahnstück wieder anwächst, ist sehr hoch – wenn man nicht länger als 48 Stunden wartet.
Harte Schläger und Bälle gibt es auch beim Golf…
Die sind sogar noch härter! Ich möchte lieber einen Eishockey- als einen Golfschläger ins Gesicht bekommen. Mundschutz spielt bei Golfern trotzdem keine Rolle. Hier geht es eher um Aufbissschienen, die Knirschen verhindern – als Golfer ist man ja immer hochkonzentriert. Die Relaxierungsschienen entspannen die Muskeln im Kieferbereich, das wirkt sich positiv auf Haltung und Gleichgewicht aus. Wenn wir Entzündungen im Mundraum beseitigen, verbessert das die Gesamtgesundheit und Leistungsfähigkeit – auch das ist Sportzahnmedizin.
Das Interview führte:
Ulrike Kühne
Zahnfrakturen, also dass Zähne teilweise brechen oder vor allem im Frontzahnbereich komplett verloren gehen, weil Puck oder Schläger das Gesicht getroffen haben oder man das Eis oder die Bande geküsst hat. Dazu kommen Weichteilverletzungen. Ich muss häufig aufgeplatzte Lippen nähen. Wenn etwas passiert, rufen mich in der Regel die Betreuer oder Physiotherapeuten an. Die Spieler haben aber auch meine Nummer und es kommt vor, dass dann mein Handy nach einem Auswärtsspiel klingelt.
Wenn ein Zahn verloren geht, muss es schnell gehen. Gibt es Zahnrettungsboxen im Stadion?
Ja, ich habe sie dort selbst verteilt und die Betreuer haben immer welche dabei. In den Boxen sind eine spezielle Flüssigkeit und Nährmedien. Man holt den Zahn direkt vom Eis und tut ihn in die Box. Nach dem Spiel heißt es ab in die Praxis und die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn oder das Zahnstück wieder anwächst, ist sehr hoch – wenn man nicht länger als 48 Stunden wartet.
Harte Schläger und Bälle gibt es auch beim Golf…
Die sind sogar noch härter! Ich möchte lieber einen Eishockey- als einen Golfschläger ins Gesicht bekommen. Mundschutz spielt bei Golfern trotzdem keine Rolle. Hier geht es eher um Aufbissschienen, die Knirschen verhindern – als Golfer ist man ja immer hochkonzentriert. Die Relaxierungsschienen entspannen die Muskeln im Kieferbereich, das wirkt sich positiv auf Haltung und Gleichgewicht aus. Wenn wir Entzündungen im Mundraum beseitigen, verbessert das die Gesamtgesundheit und Leistungsfähigkeit – auch das ist Sportzahnmedizin.
Das Interview führte:
Ulrike Kühne